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Solid Forms: Deklarative datengetriebene User Interfaces

Kontrolle über die eigenen Daten ist ein wesentliches Ziel von Solid. Dazu werden Daten in User Pods gespeichert und sind unabhängig von bestimmten Apps. Ich kann mir eine passende Anwendung für meine Zwecke aussuchen und diese jederzeit leicht wechseln.

Wirkliche Kontrolle erhält man aber nur, wenn man selbst in der Lage ist Daten zu erzeugen und für sich zu nutzen, ohne abhängig davon zu sein, dass jemand anderes erst eine App entwickelt. Benutzer*innen sollen in der Lage sein, genau die Daten in ihren Pod zu schreiben die sie brauchen. Nicht jede*r kann oder will erst eine komplexe Programmiersprache lernen, um eine App für ein bestimmtes Problem zu entwickeln.

Ein Low Code System für Solid

Das Solid Forms System ermöglicht die deklarative Beschreibung von Eingabeformularen und somit die Erstellung einfacher Anwendungen. Die Formulare werden einfach mittels Linked Data beschrieben (zum Beispiel in Turtle Syntax) und irgendwo im Web hinterlegt (im Pod, auf Github, …). Man kann sie entweder von Hand schreiben, oder eine App nutzen. Solid Forms sind quasi die Low Code / No Code Variante von Solid Apps.

Ein einfaches Solid Form in Turtle Syntax kann wie folgt beschrieben werden:

ex:form a ui:Group
  ui:parts (ex:part1 ex:part2) .

ex:part1 a ui:SingleLineTextField ;
  ui:property vcard:fn;
  ui:label "name" .

ex:part2 a ui:EmailField ;
  ui:property vcard:hasEmail ;
  ui:label "email" .

Dieses Formular besteht aus zwei Eingabefeldern: Eines für den Namen und eines für die E-Mail-Adresse. Diese Form des High-Level-Designs erlaubt mehrere unterschiedliche Implementierungen, also Code der die Formulare dann tatsächlich als User Interface benutzbar macht. Eine solche Implementierung ist Teil von solid-ui, der UI-Bibiothek von SolidOS. Weitere Implementierungen, z. B. in ReactJS und MUI, als Web Components, oder für native Apps sind denkbar.

Rendering des oben beschriebenen Formulars mittels solid-ui

Zur Beschreibung der Eingabefelder benutzt Solid Forms die UI-Ontologie, welche zahlreiche nützliche Felder, von der einfachen Texteingabe bis zum Color-Picker bereits mitbringt. Komplexere Felder können davon abgeleitet werden. Kennt eine Implementierung ein bestimmtes Feld nicht, kann sie auf eine einfachere Eingabevariante zurückfallen, sodass Anwendungen stets benutzbar bleiben.

Solid Forms kennt viele verschiedene Arten von Eingabefeldern (klicken zum Vergrößern)

Wird ein Solid Form abgeschickt, speichert es die Daten im Solid Pod. Jemand der ein Formular erstellen möchte, muss sich also weder um die Programmierung des Frontends, noch des Backends kümmern, sondern kann sich voll und ganz auf die inhaltliche Beschreibung eines Formulars für die benötigten Daten kümmern. Programmierkenntnisse sind dazu nicht erforderlich.

Links die Beschreibung des Formularfeldes, rechts das Rendering durch die Forms-Implementierung (hier solid-ui) und in der Mitte das RDF-Tripel, das im Pod abgespeichert wird. (klicken zum Vergrößern)

Deklarative Micro-Frontends

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die mögliche Verlinkung von Formularen. Da es sich um Linked Data handelt, können verschiedene Teile eines Formulars auf unterschiedlichen Servern liegen und von verschiedenen Verantwortlichen gepflegt werden. Man kann also ein ganzes „Web of Forms“ erstellen. Solid Forms ermöglicht damit sozusagen deklarative Micro-Frontends! Natürlich können die Forms auch mit dem Rest des Web of Data verknüpft werden. Autocomplete-Felder können Daten aus öffentlichen Quellen, wie zum Beispiel Wikidata laden, oder Vorschläge aus dem persönlichen Pod einblenden.

Ein durch solid-ui gerendertes Autocomplete mit Vorschlägen aus Wikidata.

Ein Formular für Formulare

Formulare in Turtle zu beschreiben ist zwar einfacher als Programmieren, aber sicher nicht für jede*n etwas. Da Formulare aber auch nur Daten (Linked Data) sind, können sie wie alles andere auch durch Apps erzeugt werden. Dies senkt die Einstiegshürden weiter ab.

Vorsicht, jetzt wird es meta: Eine App zur Erzeugung von Formularen kann auch als Solid Form beschrieben werden. Das „Form Form“ ermöglicht es andere Solid Forms zu erstellen und zu bearbeiten.

Going meta: Mit dem „Form Form“ können Solid Forms mittels UI bearbeitet werden. Dieses UI ist selbst ein Solid Form.

Tim Berners-Lee, der Erfinder des WWW und Begründer von Solid, hat das Forms Systems am Mittwoch persönlich vorgestellt und erklärt. Eine Aufzeichnung seiner Präsentation könnt ihr hier anschauen.

Das Form System ist sehr mächtig, aber noch spärlich dokumentiert. Zukünftig sollen Tutorials für Einsteiger*innen entstehen. Weitere Implementierungen mit einer guten User Experience und Form Registries zur Wiederverwendung von nützlichen Formularen (so etwas wie GitHub für Forms) sind zukünftig denkbar.

Weiterführende Links

Solid – Fragen & Antworten

Auf der FrOSCon 14 habe ich einen Talk zu Solid gehalten. In der anschließenden Fragerunde gingen überwältigend viele Hände nach oben. Ich möchte diesen Blogartikel nutzen, um die zahlreichen Fragen noch einmal aufzugreifen, sie zu dokumentieren und gegebenenfalls etwas ausführlicher zu beantworten, als es in der knappen Zeit möglich war.

Ist es geplant, Daten von Facebook importieren zu können?

Ja, das ist definitiv geplant und Leute arbeiten daran. In der Praxis ist es tatsächlich nicht so einfach, da sich Facebook mit Händen und Füßen gegen solche Initiativen wehrt. Facebook hat eigentlich die Pflicht – spätestens seit der DSGVO – alle Daten herauszugeben.

Ruben Verborgh hat versucht, von diesem Recht Gebrauch zu machen und wirklich alle Daten von Facebook zu erhalten. Sein Ringen mit dem Konzern zieht sich nun schon seit Monaten hin.

Es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis Facebook sich dem geltenden Recht beugen muss. Dann wird es für uns alle einfacher, unser Recht durchzusetzen. Tools, welche die Daten in ein Solid-kompatibles Format übersetzen, lassen sich dann recht leicht programmieren.

Wer kann Bobs Kommentar unter dem Beitrag von Alice sehen? Wer legt die Zugriffsrechte fest?

Wenn Bob einen Kommentar schreibt, wird dieser in Bobs eigenem Pod gespeichert. Bob selbst kann bestimmen, wer darauf zugreifen darf. Der Pod steuert die Zugriffsrechte über Web Access Control (WAC). Damit Alice den Kommentar lesen kann, wird Bob ihr zumindest Leserechte geben. Er kann darüber hinaus aber auch der Öffentlichkeit, oder einer bestimmten Gruppe Rechte erteilen. Ob der Kommentar tatsächlich unter Alices Beitrag erscheint, kann Alice entscheiden, indem sie zu Bobs Beitrag verlinkt, oder dies unterlässt.

Ich identifiziere mich über eine URI im Web. D.h. mein Hoster kann sich als mich ausgeben?

Die URI allein reicht dazu nicht. WebID-OIDC erfordert zur Authentisierung auch Benutzername und Passwort. Wie bei regulärem Webspace oder zentralen Diensten gilt aber auch bei Solid: Ich muss meinem Anbieter vertrauen. Ein Server- bzw. Dienste-Betreibender kann grundsätzlich die dort gespeicherten Daten einsehen und ggf. auch die Identität von Accounts annehmen. Solid unterscheidet technisch zwischen reinen Daten-Pods und dem Identity Provider, welcher die Authentifizierung vornimmt. Nur letzterer könnte mit böser Absicht deine Identität missbrauchen. Das wäre in etwa so, als wenn dein Mail-Provider eine Mail in deinem Namen versendet. Ein seriöser Anbieter ist also essentiell.

Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, betreibst du den entsprechenden Pod selbst. In weniger sensiblen Bereichen kannst du dann dennoch auf gehostete Pods setzen. Jede Person kann ihr persönliches Maß an Schutzbedürftigkeit und Vertrauen selbst definieren.

Kann ich Daten von einem Pod exportieren und zu einem anderen umziehen? Was passiert mit den bestehenden Links?

Ja, das geht. Bestehende Links können durch eine Weiterleitung (HTTP Redirect) auf das neue Ziel verweisen.

Alternativ kannst du eine eigene Domain benutzen. Das geht durch entsprechende DNS-Konfiguration auch dann, wenn du den Pod nicht selbst betreibst. Wenn du den Pod-Provider wechselst, ziehen nur die Daten um, bleiben aber unter deiner Domain erreichbar.

Angenommen ich erlaube, dass in einem Post mein Bild angezeigt wird. Kann ich explizit einer Anwendung verbieten, dieses Bild anzuzeigen? Wird bei jedem Linkzugriff die Authentifizierung geprüft?

Ja, du kannst einzelne Anwendungen und auch einzelne Nutzer:innen sperren. Dein Pod prüft die Berechtigungen, bevor er dein Bild, oder irgendwelche Daten, an eine Anwendung ausliefert.

Wie sieht es mit mobilen Apps aus?

Solid ist nicht auf Web-Apps beschränkt. Auch native Apps sollen auf Pods zugreifen können. Solid Apps sind oft Webanwendungen oder Progressive Web Apps (PWA), weil dies für die meisten Anwendungsfälle ausreicht. Für native mobile Apps brauchen wir noch mehr Leute, die sich mit dem Thema beschäftigen. Die Library-Unterstützung ist hier noch nicht so gut.

Wie gut skaliert Solid? Gibt es Probleme mit mehreren Pods / Datenquellen?

Bis jetzt habe ich in der Praxis keine Performanceprobleme gesehen. Auch wenn ich angenommen hunderte Freunde habe und tausende Bilder in der Timeline: Eine App zeigt ja nie alles auf einmal an, sondern hat eine Seitennavigation oder Endless-Scrolling. Wenn gleichzeitig nur 10 oder 20 Bilder angezeigt werden, passieren auch nur 10-20 Requests. Das ist absolut kein Problem. Auch mehrere Datenquellen sind kein Thema: Das Web kennt nur URIs und ruft die Daten von diesen ab, egal wo sie liegen. Die Last verteilt sich dann sogar auf mehrere unabhängige Server.

Was wenn ich meinen Server abschalte?

Nehmen wir an, du hast einen Kommentar zu meinem Beitrag geschrieben. Mein Beitrag verlinkt zu diesem. Nun schaltest du deinen Server ab. Eine App, die meinen Beitrag lädt und dann dem Link zu deinem Kommentar folgt, wird einen HTTP Status 404 (Not Found) oder vielleicht 500 oder ähnliches bekommen.

Die Apps müssen mit so etwas umgehen können, den Kommentar vielleicht ausblenden, oder „gelöschter Kommentar“ oder ähnliches anzeigen. Solche Fehler werden definitiv auftreten. Eine gute Solid App ist resilient programmiert und geht vernünftig damit um.

Macht es Diskussionen nicht unübersichtlich, wenn Server ausfallen oder abgeschaltet werden?

Möglicherweise ja. Die Frage ist, wird es unübersichtlicher als heute auf zentralen Plattformen? Auch dort kommt es vor, dass der Anbieter Inhalte sperrt oder Accounts löscht. Oder Diskutierende löschen ihre Beiträge wieder, oder blockieren dich. Ich gehe davon aus, dass die Masse der Solid Pods auf zuverlässigen Systemen betrieben wird. Das garantiert aber nicht, dass alle Inhalte für alle Zeit erreichbar sein werden.

Bei Diaspora und Mastodon sind am Ende doch alle bei einer zentralen Platform gelandet. Wo ist der Unterschied?

Der Unterschied ist, dass wir alle frei wählen können, wo wir welche Daten speichern und über welche Apps wir diese nutzen. Wenn 90% am Ende bei einem einzigen Anbieter sein wollen, ist das aus meiner Sicht ok. Daraus allein ergibt sich noch kein Problem. Entscheidend ist, dass unsere Daten und Interaktionen zueinander kompatibel sind. Im Gegensatz zu z.B. Mastodon ist Solid auch nicht auf einen einzelnen Use-Case („twittern“) beschränkt, sondern bietet eine Plattform um alle denkbaren Apps zu entwickeln und miteinander zu vernetzen. Es trennt strikt zwischen Apps und Daten. Bei „dezentralen Daten-Silos“, wie Mastodon und Diaspora ist es bequem sich einfach bei einer prominenten Instanz anzumelden und diese zu nutzen, was ungewollt un einer Zentralisierung führt. Bei Solid hingegen, ist es bequem Daten zu dezentralisieren und Apps zu wechseln, weshalb ich denke, dass dies passieren wird, ohne dass Menschen darüber groß nachdenken.

Wo liegt der Unterschied zu Protokollen wie ActivityPub?

Beide haben gewisse Überschneidungen in den Zielen. ActivityPub und Solid können sich gut ergänzen. Ein Solid Server könnte z.B. das Activity Pub Protokoll implementieren. Das Activity Streams Vokabular lässt sich schon heute wunderbar nutzen, um Social-Web-Aktivitäten in einem Solid Pod zu speichern. Solid insgesamt bietet aber deutlich mehr Freiheiten und geht über den Zweck von ActivityPup hinaus. Im Solid Ökosystem lassen sich alle möglichen Daten miteinander verlinken.

Gibt es einen Standard um Referenzen zu eigenen (wissenschaftlichen) Publikationen abzulegen?

Da Solid und allgemein Linked Data im wissenschaftlichen Umfeld entstanden sind, sollte es gerade in diesem Bereich an nichts mangeln. Mit Dublin Core z. B. lassen sich die wichtigsten Metadaten über Veröffentlichungen erfassen.

Wo liegen denn die verlinkten Daten? Was wenn ich berühmt werde und zehntausende Requests bekomme?

Um viele Anfragen verarbeiten zu können, muss ein Pod-Server skalieren. Daten die ein so großes öffentliches Interesse wecken, wirst du definitiv nicht mehr auf einem Raspberry Pi bei dir zuhause hosten können, sondern du suchst dir einen guten Dienstleister.

Das heißt aber nicht, dass du alle deine Daten bei einem Provider hosten musst. Bei Solid kannst du die Daten auf beliebig viele Pods verteilen und miteinander verlinken. Während du öffentliche Daten mit vielen Requests bei einem passenden Dienst einstellst, wirst du private Daten vielleicht weiterhin zuhause lagern.

Ist es nicht für die Masse zu kompliziert und aufwändig sich mit Solid zu befassen?

Die Nutzung von Solid-Apps und Pods muss nicht komplizierter sein, als die Benutzung von Social-Media-Diensten heute. Wenn ich mich nicht mit der Technik befassen möchte, dann kann ich die Daten weiterhin „in der Cloud“ speichern. Diese „Cloud“ wird dann jedoch kein abgeschottetes Daten-Silo sein, sondern ein Netzwerk aus verlinkten Solid-Pods. Dadurch habe ich jederzeit Zugriff auf meine Daten und kann frei entscheiden, mit welchen Apps ich sie verwende.

Durch die Verlinkung der Daten sind auch hybride Lösungen kein Problem: So kann ich zum Beispiel öffentliche Bilder im Pod einer kostenlosen Fotoplattform hosten und private Urlaubsfotos beim Pod-Anbieter meines Vertrauens oder auf einem eigenen Server.

Zertifikate muss ich mir selber holen?

Wenn du einen Solid-Server selbst betreiben möchtest, dann muss dieser unter HTTPS laufen und du brauchst ein Zertifikat, ja. Das ist jedoch heute dank Let’s Encrypt keine große Sache mehr.

Wie kann ich darauf vertrauen, dass die Rechte korrekt verwaltet/gesetzt werden?

Auch für die Berechtigungen kann es Solid-Apps geben und du kannst frei wählen, welche du dafür verwenden möchtest. Nimm eine App deines Vertrauens, oder programmiere dir bei Bedarf eine eigene. Grundsätzlich kannst du die Rechte aber direkt im Solid-Server setzen. Da alle Daten (zumindest beim Node Solid Server) als Textdateien vorliegen, kannst du im Zweifel sogar die Rechte über einen einfachen Texteditor wie vim setzen, wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest.

Kostet ein Pod wirklich 15-20 Euro?! Also muss ich ordentlich blechen oder meine Privatsphäre aufgeben?

Nein, das ist eine salopp dahergesagte Zahl! Wie die Preise sich entwickeln und welche Geschäftsmodelle und Initiativen entstehen ist völlig offen. Neben bezahlten Dienstleistern können auch öffentliche und soziale Lösungen entstehen: Zum Beispiel könnten Bibliotheken, Vereine und Universitäten als Pod-Hoster in Erscheinung treten. Was auch immer passiert ist jedoch ein Fortschritt im Vergleich zu heute, wo für uns alle nur die Option „Privatsphäre aufgeben“ besteht.

FrOSCon 2019: Die Rückeroberung des Social Web (Video)

Ich bin war dieses Jahr auf der FrOSCon mit einem Talk über Solid präsent:

Die Rückeroberung des Social Web

Eine Einführung in Solid

Video auf media.ccc.de öffnen

Folien des Vortrags: Web | PDF

Solid tritt an die Misstände im Social Web zu beheben. Dieser Vortrag erklärt die grundlegenden Konzepte und Technologien hinter Solid. Was macht Solid einzigartig? Welche Probleme löst es? Wie kann man mitwirken?

Letztes Jahr ging Web-Erfinder Tim Berners-Lee mit einem neuen, spannenden Projekt an eine größere Öffentlichkeit. Social Linked Data – kurz Solid – soll die Misstände des zentralisierten Social Webs beheben indem es das dezentrale WWW um soziale Funktionen erweitert und die Nutzer:innen in den Mittelpunkt stellt.

In diesem Vortrag erkläre ich die grundlegenden Konzepte und Technologien hinter Solid, erkläre warum dieser Ansatz so revolutionär ist und was Solid von verteilten Anwendungen wie Diaspora und Mastodon unterscheidet.

Ich werde zeigen, was mit Solid bereits heute möglich ist, was uns in Zukunft erwartet und wie jede:r diese Zukunft mitgestalten kann.

Vollständiges FrOSCon Programm

23.05, HamburgJS: Einführung in Solid

Nächsten Donnerstag, 23.05.2019, halte ich einen Talk über Solid beim HamburgJS Meetup.

The inventor of the Web, Tim Berners-Lee, introdruced a project called Solid, which is meant to re-decentralize the Social Web by extending the WWW as we know it with socially interlinked data. Solid shifts the way we have to think about building web applications fundamentally and gives interesting new opportunities. I will give an introduction of what exactly is Solid, how we can be part of it and how to build Solid applications.

(Talk submission)

Das Meetup findet bei Xing, Dammtorstraße 30, statt und beginnt um 19 Uhr.

Einreichung zur SIGINT 2013: Dezentrales Social Web mit Linked Data und WebID

Ich habe folgenden Talk zur SIGINT 2013 eingereicht. Die Entscheidung, ob er genommen wird, fällt bis spätestens 5. Juni. Update: Die Einreichung wurde angenommen, der Talk findet statt.

Let’s tear down these walls – „Mit Links“ die Mauern Sozialer Netzwerke überwinden.

Seit jeher verlinkt das Web seine Inhalte, ganz gleich auf welchen Servern sie liegen. Interessanterweise scheint dieses Prinzip noch nicht im Social Web angekommen zu sein. Statt uns mit unseren Freunden, und Inhalten die wir mögen, zu verlinken, pflegen wir unzählige Accounts. Nicht selten stehen wir vor technischen Mauern, die unsere die Vernetzung verhindern. Diese Mauern können wir wahrsten Sinne „mit Links“ überwinden.

Das Web 1.0 – ein dunkler Ort, an dem man niemandem followen, nichts liken und nichts sharen kann. Niemand möchte mehr dort sein. Daher bietet jeder Dienst, der etwas auf sich hält ein „Connect with Facebook“, ein „Login with Twitter“ und ein „Share at Google+“ an.

Doch statt als ein soziales Wesen im Web zu agieren, sind wir nur die Summe unserer Accounts. Ein neuer Dienst, ein neuer Account. Zwar schnell erstellt per Facebook-Connect, doch inkompatibel zum Rest des Webs.

Die Mauern des Web 2.0 sind künstlich. Wir können und müssen sie einreißen. Jetzt.

Das Web war nie eine Anhäufung inkompatibler Dienste, sondern das genaue Gegenteil: Durch Hyperlinks können Webseiten miteinander verknüpft werden, ganz gleich auf welchen Servern sie liegen.

Dieses Prinzip der Links können wir auf Daten und Personen anwenden, um uns mit einer Identität global zu vernetzen. Dazu werden die Prinzipien von Linked Data und das WebID-Protokoll vorgestellt. Statt Dienste mit sozialen Funktionen im Web, wird das Web selbst zu einem gigantischen Social Network.

Der Vortrag erklärt:

  • die Grundlagen von Linked Data, d.h. wie über URIs Dinge und Personen global identifiziert und verlinkt werden können
  • wie man mit Hilfe der Friend-of-a-Friend-Ontologie (FOAF) ein maschinenlesbares Social-Web-Profil erzeugt und dezentral hostet
  • wie das WebID-Protokoll ein Ein-Klick-Login ohne zentralen Authentifizierungsdienst ermöglicht, um mit einem FOAF-Profil im Web zu agieren.

FrOSCon – Folien des Vortrags „Linked Open Data“

Auf der FrOSCon habe ich abermals über Linked Open Data referiert.

Der Vortrag baut sehr stark auf meiner SIGINT12-Präsentation auf, setzt jedoch auch einen Fokus auf die praktische Bereitstellung von Linked Data in Open-Source-Projekten.

Wie immer steht alles unter Creative Commons Lizenzen.

Demnächsttm wird auch eine Aufzeichnung online gestellt.

Warum „Open“ nicht genug ist – Vortragsvideo der SIGINT 12

Der CCC hat inzwischen die Vortragsvideos der SIGINT 2012 online gestellt. Auch mein Vortrag „Linked Open Data- Warum ‚open‘ nicht genug ist und wir Daten verlinken müssen.“ ist mit dabei. Leider klappt das Einbetten gerade nicht.

Der Vortrag ist zum einen eine Einführung in das Thema Linked Data, die keine Vorkenntnisse benötigt. Zum anderen soll er Menschen, die bereits Open Data kennen und lieben verdeutlichen, wie durch Verlinkung ein zusätzlicher Mehrwert entsteht. Auch die sehr interessanten Rückfragen und Kommentare während und nach des Vortrags wurden mit aufgezeichnet.

Wer tiefer in das Thema Semantic Web einsteigen möchte, dem empfehle ich anschließend den Vortrag von Carina Haupt.

Die Folien sind hier verlinkt.

[important]Fragen unbeantwortet? Nutze die Kommentarfunktion ;-)[/important]

WebID: Vortragsvideo & Folien vom Webmontag

Auf dem 6. Braunschweiger Webmontag habe ich einen Vortrag zum Thema „Dezentrale Soziale Netzwerke mit Linked Data und WebID gehalten“. Ich habe maßlos überzogen und viel zu schnell gesprochen. Der Vortrag kam trotzdem sehr gut an und führte zu vielen interessierten Fragen.

Wer nicht die Gelegenheit hatte, live dabei zu sein, kann sich die Aufzeichnungen auf Vimeo ansehen.

Mein Vortrag beginnt in Teil 2 bei Minute 13:55:

und setzt sich fort in Teil 4:

[important]Meine Vortragsfolien habe ich wie immer mit allen Sourcen und unter freier Lizenz bei GitHub hochgeladen. Hier ist auch nochmal die PDF-Fassung.[/important]

Linked Open Data – Vortragsfolien

Ich habe die Vortragsfolien meiner „Linked Open Data“-Präsentation auf der SIGINT 2012 inzwischen online gestellt:

Wie immer alles Creative-Commons-lizenziert!

Nochmals vielen Dank für das rege Interesse und das positive Feedback. Ich bin immer froh, wenn viele Rückfragen gestellt werden und eine Interaktion mit dem Publikum entsteht. Ich freue mich auch weiterhin über Fragen und Feedback per Mail oder in den Kommentaren.

Der Vortrag wurde aufgezeichnet und wird wohl innerhalb der nächsten Wochen online gestellt (Hoffentlich vollständig, denn es gab leider ein technisches Problem während der Aufzeichnung). Ich werde nochmal darauf hinweisen, wenn es soweit ist.

Der Semantic-Web -Vortrag von Carina Haupt war übrigens (wenn auch leider zeitlich vorher platziert) eine prima Ergänzung zu meinem Einstieg ins Thema. Schaut euch auch dessen Aufzeichnung an, wenn ihr nicht vor Ort sein konntet!

Für die FrOSCon 7 habe ich den Vortrag gerade ebenfalls eingereicht, würde dort den Fokus aber stärker auf Entwickler-Bedürfnisse setzen, wenn er angenommen wird.

[important]Da ich den Eindruck habe, dass das konkrete Interesse am Thema wächst und auch viele Rückfragen zur praktischen Umsetzung kamen, plane ich für die nächste SIGINT einen Workshop zum Thema einzureichen. Was haltet ihr davon?[/important]